Interview mit JFB

Trefft einen der aktivsten
DJs in der DJ-Szene

JFB ist eine Maschine. Ihr müsst ihn live sehen, um es vollständig zu erfassen. Hinter diesem großen Talent findet ihr einen echten Künstler, der mit seinem originellen Ansatz und unglaublichen Fähigkeiten die Welt bereist hat.

DJ ND: JFB, ihr seid seit 10-15 Jahren fester Bestandteil der DJ-Szene. Wie hat eure Reise damals begonnen? Wie seid ihr mit DJing und Turntablism in Berührung gekommen?
- Angefangen hat alles im Sommer 1996 mit gebrauchten HiFi-Turntables und einem Mixer für 10 Pfund. Schon zwei Wochen später bekam ich eine Residency bei einem Piratensender – dort traf ich viele DJs aus der Underground-Szene Brightons. Die ersten Club- und Bar-Gigs kamen dann 1998/99. Da arbeitete ich im Nachtclub und brachte jeden Abend meine Platten mit – in der Hoffnung, vor dem offiziellen Einlass 5-15 Minuten auflegen zu dürfen. Die Faszination für Turntablism hat 1997 mit dem Ansehen einer DMC-VHS begonnen, aber mein erstes eigenes Turntablism-Setup hatte ich tatsächlich erst ab 2003.

DJ ND: Als DJ deckt ihr ein breites musikalisches Spektrum ab: Hip-hop, Funk, Dubstep, Glitch Hop, Trap, Swing, Breakbeat und Drum & Bass. Habt ihr ein Genre, das euch besonders am Herzen liegt? Was würde ich beim Durchstöbern eurer Plattensammlung finden?
- Wäre ich auf ein Musikgenre festgelegt, wäre meine Entscheidung vielleicht leichter – aber Musik ist einfach zu vielseitig und jede Stilrichtung bietet mir etwas. Meine Vinylsammlung besteht überwiegend aus DNB, Breakbeat, instrumentalen Hip-Hop-Beats von Anfang der 90er bis 2006, und zufälligen Filmsoundtracks aus den 60er und 70er Jahren, die ich auf Flohmärkten ergattert habe – perfekt zum Samplen.

DJ ND: 2003 habt ihr euren ersten Battle, den Vestax/Radio 1 Wettbewerb, gewonnen. Hat euch dieses Erlebnis beflügelt, weiterzumachen? Denn nur wenige Jahre später kamen schon die DMC-Titel hinzu.  
- Dieser Battle hat bei mir alles verändert, denn als Preis gab es einen brandneuen Vestax Mixer. Den habe ich dann direkt gegen einen Vestax 07 eingetauscht. Zwei Wochen später fühlte ich, wie mein Skill-Level durch die Decke ging – das weckte in mir erst so richtig die Lust, bei DMC Battles teilzunehmen.

DJ ND: 2016 wart ihr beim Redbull Thre3style-Wettbewerb am Start. Fiel euch das Format als Turntablists leicht?
- Das Format hat mir echt Spaß gemacht, weil ich immer schon eher ein Party-DJ war. Ganz so einfach war es aber nicht, denn ich habe das Ganze eher aus der Turntablist-Perspektive angegangen und wollte zwanghaft ein klassisches ‚Thre3style Set‘ machen – anstatt einfach ICH zu sein... Ich wusste auch nicht, dass es ein weltweites Ausschlussverfahren gab, also hatte ich nur eine einzige Routine vorbereitet. Und ehrlich gesagt war ich zu der Zeit eher damit beschäftigt, einen Bungalow in Brighton in ein Zuhause zu verwandeln.

DJ ND: Es ist für Turntablists oft schwierig, auch außerhalb von DJ-Contests hervorzustechen. Ihr schafft es aber immer, eure Skills und eigene Handschrift auf Partys, Festivals und sogar im TV zu präsentieren. Verratet ihr uns euer Erfolgsgeheimnis?
 
- Schnappt euch einen Track, den wirklich jeder kennt, und baut daraus eine möglichst simple Routine, bei der ihr die Original-Struktur mit Turntablism nachzeichnet. So erkennt das Publikum sofort das Lied und sieht direkt, wie ihr es manipuliert. Wenn das Timing perfekt sitzt, könnt ihr weiterhin dazu tanzen – und ganz nebenbei lernt ihr beim Zuschauen auch noch etwas übers DJing! Das Wichtigste ist, die Zuhörer neugierig zu halten. Das schafft ihr, indem ihr beim Arrangement bleibt und alles einfach haltet, damit keine Fehler passieren.

DJ ND: Ihr seid für eure Gigs um die ganze Welt gereist: von Europa nach Kanada, Australien und Japan. Wie haben euch diese Reisen künstlerisch geprägt? 
- Reisen ist für mich mit das Beste, was man machen kann – gerade als Künstler. Es hat meinen Blick geweitet, mir noch mehr Freude an meiner Arbeit gegeben und dafür gesorgt, dass ich außerhalb vorgegebener Bahnen denken kann.

DJ ND: Ihr seid auch als Produzent sehr aktiv. Alle kennen die Fatboy Slim Remixes, aber es gibt online noch viel mehr Singles und Tracks von euch. Werdet ihr euch in Zukunft stärker aufs Produzieren konzentrieren, jetzt, wo ihr auf der Battle-Bühne fast alles gewonnen habt?
- Zwischen 2009 und 2013 habe ich viele Tracks gemacht und rausgebracht – dabei war ich oft zu ungeduldig mit meinen Produktionsfähigkeiten und habe zu viele Songs ohne die nötige Disziplin veröffentlicht. Zum Glück kamen dann Gigs, Touren und Turntablism dazwischen. Aber in den letzten zwei Monaten habe ich viele neue – und bessere! – Tracks produziert. Bleibt gespannt :)

DJ ND: Im Netz findet ihr heute unzählige DJ-Inhalte. Besonders junge DJs haben es oft schwer, herauszustechen und sowohl von DJs als auch von Marken oder Veranstaltern gesehen und anerkannt zu werden. Was würdet ihr ihnen raten?
- Macht ihr das Ganze, weil ihr es liebt? Falls nicht, habe ich keinen Tipp für euch. Falls ja, braucht ihr eigentlich keinen! Ihr seid sowieso schon auf dem richtigen Weg. Macht trotzdem eins: Geht raus, sprecht mit Leuten, und traut euch, Fragen zu stellen!

DJ ND: Wohin geht die Reise bei DJ-Equipment? Wie schätzt ihr Ortofon als Marke für DJs ein? Gibt es ein Modell aus unserem Portfolio, das euch besonders anspricht?
- Die Zukunft hält definitiv Spannendes bereit. Die Technik entwickelt sich rasend und wir erleben bereits, wie sich DJ-Equipment rasant weiterentwickelt. Ich bin sehr gespannt, was als Nächstes kommt! Ortofon scheint den Markt für Turntable-Nadeln ganz klar zu dominieren. Auf die VNL bin ich persönlich besonders neugierig – aber mehr möchte ich noch nicht verraten. Wir arbeiten bereits dran. Bleibt dran!

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